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Praxis für GeoKultur :                                                                          Geomantie • Feinstoffliches Naturerleben • Tier-Mensch-Synergie                                       

Inhaltsverzeichnis:


"Geomantie - ein westlicher Weg"

Interview "Geomantie" aus horseWOman Magazin 

Tier-Mensch-Synergie“ - Artikel aus horseWOman Magazin 

„Vision des Ortes - Orte der Vision“ - Interview aus „NOVALIS“

Geomantisches Gutachten für die Gemeinde Munkbrarup



Geomantie - ein westlicher Weg

Der Begriff Geomantie kommt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich Erd-Wahrsagung bzw. Erdenweisheit. Bis ins Mittelalter hinein war es auch in Europa üblich, aus den Formenkräften der Natur Lebensprinzipien und Gestaltungsmuster abzuleiten.

Grundlage dieser Kulturtechnik ist ein integrales Weltbild - die Betrachtung der Erde als einen eigenständigen Organismus, der seiner Lebendigkeit vielfältig Ausdruck verleiht. Das Bewusstsein für die Einbindung des Menschen in diese Ordnung ermöglicht den Dialog mit der Schöpfung - mit den vielschichtigen Daseinsformen der Natur.

Aus dieser Sicht befasst sich Geomantie über den tiefenökologischen Ansatz hinaus mit den feinstofflichen Strukturen der Erde und deren Auswirkungen auf die vorhandenen Lebensgefüge. Nicht nur Wasseradern und Gesteinsverwerfungen, sondern auch Kraftfelder, Energielinien und die emotionale Biografie eines Ortes haben Einfluss auf die Lebensqualität der Bewohner. Auf der anderen Seite nimmt auch der Mensch, z.B. durch Bebauung, Versiegelung und andere Eingriffe weitreichenden Einfluss auf die Befindlichkeit der Natur.

Ziel einer geomantischen Beratung ist es, die feinstoffliche Wechselwirkung zwischen Mensch und Erde erkennbar zu machen und die jeweiligen Bedürfnisse des Menschen mit denen seiner natürlichen Mitwelt energetisch in Einklang zu bringen. Es geht also um Resonanz - um die Frage, was der Mensch dem Ort und der Ort dem Mensch zu geben hat. Die Antwort bedingt immer einen Prozess, in dem sich beide Seiten zeigen.

Voraussetzung dafür ist die Anerkenntnis der eigenständigen Identität eines Ortes, wie sie durch den Begriff „Genius Loci“ (Geist des Ortes) seit der Antike in der Architektur Berücksichtigung findet.Es gilt also, das Wesenhafte eines Ortes in seiner Einzigartigkeit und Mehrdimensionalität zu erfassen und wenn möglich zum Ausdruck zu bringen. Gelingt es ebenso, die Visionen und Bedürfnisse der Menschen wahrzunehmen und zu formulieren, dann wirkt der Geomant als Vermittler bzw. Übersetzer - zwischen dem Wesen Ort und dem Wesen Mensch.

Seitdem Menschen siedeln, gibt es Wissende um die Qualität von Orten. In diesem Sinne waren Geomanten die ersten Städteplaner. Die Kenntnisse und Methoden, die dabei zur Anwendung gelangen, sind in allen Kulturen der Erde verbreitet. Auch Europa hat eine lange geomantische Tradition.

Diese reicht von den Kirchenbaumeistern des Mittelalters über die naturmagischen Riten der Kelten und Wikinger bis zu unseren indogermanischen Urahnen. Eine bedeutende Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Megalithkultur, die insbesondere in Nordeuropa Zeugnis einer siebentausend Jahre alten geomantisch geprägten Kulturepoche ablegt.

Gerade in Schleswig-Holstein gibt es eine enorme Fülle all dieser Facetten geomantischen Wissens - angefangen bei den zahlreichen Hünengräbern über die vielen alten Dorfkirchen, die wohlwissend auf heidnischen Kultplätzen errichtet wurden, bis zu komplett geomantisch konzipierten Städten und Schloßanlagen wie z.B. Friedrichstadt und Louisenlund.

Historisch betrachtet wird zugleich deutlich, dass Geomantie als Kulturtechnik über lange Zeiträume nur previlegierten Kreisen, also den Reichen und den Mächtigen zur Verfügung stand.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass während des Nationalsozialismus Geomantie offizieller Bestandteil behördlicher Planungsverfahren war. Das macht nachvollziehbar, warum es in der Generation der Überlebenden durchaus Skepsis oder gar Ablehnung gibt bzw.gab.

Eine unbefangene Auseinandersetzung mit den naturbezogenen Mythen und Traditionen unserer Ahnen ist durch deren Mißbrauch im Dritten Reich auch für die nachfolgenden Generationen erheblich erschwert. Eine achtsame und würdigende Beschäftigung mit den ur-eigenen individuellen und gemeinschaftlichen Wurzeln bildet zugleich die Grundlage für einen notwendigen Heilungsprozess unseres Gemeinwesens.

Aus dieser Sicht erscheint die Hinwendung zu entsprechend unbelasteten Traditionen aus anderen Kulturkreisen wie z.B. das Fengshui aus China verständlich und sinnvoll. Zugleich fordert uns das Interesse daran auf, den Umgang mit dem „ alten Wissen “ oder dem „ Wissen der Alten “ im eigenen Umfeld zu pflegen.Eine von Freiheit geprägte Rückbesinnung auf abendländische Werte und Traditionen ermöglicht nicht nur die kritische Auseinandersetzung mit deren mißbräulicher Nutzung, sondern auch das Ergreifen und Weiterentwickeln all dessen, was der Lebendigkeit der Erde und ihrer vielfältigen Bewohnerschaft dient.

Eine solche Entwicklung ermutigt Menschen, im Kontext der eigenen kulturellen Identität ein tieferes Verständnis für das Eingebundsein in die Schöpfung zu erlangen und dafür tatkräftig Verantwortung zu übernehmen. Offenen Herzens und mit gesundem Menschenverstand können auch wir - von der westlichen Zivilisation Geprägten - unseren Platz als Vermittelnde, Bewahrende und Gestaltende zwischen Himmel und Erde einnehmen. Uns gemäß können wir die Multidimensionalität des Lebens und die universelle Magie der Natur erfahren, wie es seit Urzeiten in allen Stammeskulturen selbstverständlich ist. Aus einem liebevollen und inspirierten Umgang mit der Erde entsteht etwas, das sowohl an das Alte angebunden ist, als auch bisher nicht Denkbares hervorbringt: Eine neue GeoKultur

Die Möglichkeiten der Geomantie sind dabei vielgestaltig und weitreichend:                       


Regionale und globale Vernetzung

Hierbei handelt es sich um die großflächige Grundlagenarbeit innerhalb der Landschaft als auch in Siedlungsgebieten. Diese wird vorwiegend von Gruppen geleistet. Im Rahmen zahlreicher Erkundungen gilt es, übergeordnete energetische Systeme zu erkennen und vorhandene Beeinträchtigungen zu erfassen. Durch vitalisierende Maßnahmen wie Steinsetzungen (Lithopunktur), Ritualarbeit, Spiel und Tanz, Meditation, Musik, Performance, LandArt sowie andere Formen der Hinwendung und Gestaltung werden Belastungen und Blockaden soweit möglich gelöst und energetische Systeme verknüpft. Aus dem Erfassen immer komplexerer Wirkungszusammenhänge entstehen weltweit GeoKultur-Netzwerke, die sich experimentierfreudig und kreativ mit den Wesenskräften der Natur auseinandersetzen.


Kommunale Stadt- und Landschaftsplanung

Neben archäologischen Fundstätten gibt es in Deutschland auch zahlreiche Beispiele für geomantisch ausgerichtete Bebauung seit der Christianisierung. So kann man davon ausgehen, dass bis zum 14.Jahrhundert n.Chr. nahezu alle  Sakralbauten in Schleswig-Holstein auf vorchristlichen Kultplätzen bzw. auf von Geomanten erfassten Kraftlinien (z.B.Leylines) errichtet wurden. Auch der Standort von Profanbauten wurde bis zum 18.Jahrhundert nicht nach verwaltungstechnischen oder ökonomischen Faktoren sondern von naturbezogenen, funktionalen und energetischen Kriterien bestimmt.

In diesem Sinne ist es umso erfreulicher, dass bei kommunalen bzw. behördlichen Entscheidungsträgern ein wachsendes Interesse an ganzheitlichen Verfahrensweisen bei der Raumplanung festzustellen ist. Tatsächlich gibt es in Schleswig-Holstein inzwischen etliche Gemeinden, die neue Baugebiete nach geomantischen Richtlinien ausweisen und dies als speziellen Standortvorteil nutzen.

Hierbei geht es nicht nur um die Erstellung eines geomantischen Gutachtens vor der Erschließung, sondern auch darum, dessen Inhalte in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten und Stätdeplanern praxisgerecht bei Planung und Entwurf umzusetzen. Auf diese Weise sind bereits einige Wohngebiete mit eigenem geomantischen Profil entstanden. Dabei wird nicht nur dafür gesorgt, dass die Häuser am rechten Platz stehen, geomantische Linien von Bebauung freigehalten und Biotope angelegt werden, sondern auch dass bei der Freiraumgestaltung die „Vision des Ortes“ zum Ausdruck kommt.

Als Beispiel sei an dieser Stelle ein Projekt in der Gemeinde Sülfeld erwähnt. Hier habe ich inmitten eines Neubaugebietes an einem sogenannten Akupunkturpunkt einen megalithischen Steinkreis errichtet - aus Findlingen, die vor Ort bei der Erschließung des Geländes gefunden wurden. Dieses prägnante Gestaltungselement hebt das kulturhistorische Profil der Gemeinde hervor und dient gleichzeitig der Anbindung des neugeschaffenen Siedlungsraumes an den umgebenden Landschafts-Tempel.


Öffentliche Räume und Gebäude

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich öffentlicher Bebauung und öffentlicher Freiräume - insbesondere bei Schulen und Kindergärten. Gerade bei der Gestaltung von Schulhöfen, Sport-, Spiel- und Regenerationsplätzen lassen sich geomantische Gestaltungskonzepte mit relativ wenig Aufwand umsetzen. Dabei gilt es, die vorhandenen energetischen Ressourcen nutzbar zu machen - unter Berücksichtigung der elementaren Bedürfnisse gerade der Kinder. Ziel ist es, Naturerlebnisräume zu schaffen, die einen Kontrapunkt zur zunehmenden Digitalisierung kindlicher Erfahrungswelten bilden. Auf diese Weise entstehen Orte mit spezifischem Aufforderungscharakter, z.B. Plätze der Aktivität, der Ruhe und Einkehr, der Hinwendung zur Natur oder zur Gemeinschaft. Dies dient nicht nur der physiologischen Entwicklung der Kinder, sondern auch der Minderung emotionaler Belastungen. Die Einbeziehung der Kinder bei Planung und Pflege der Anlagen fördert zugleich soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein und Konfliktfähigkeit. Als eine spannende Möglichkeit der praktischen Umsetzung haben sich Projekttage erwiesen - wie z.B. eine Zukunftswerkstatt mit Kindern, Eltern und Lehrern, wie ich sie an der Grundschule der bayrischen Gemeinde Bodolz durchgeführt habe.

Ein ähnlicher Ansatz wird heute auch zunehmend genutzt, um Bürger von vornherein an Planungs- und Gestaltungsprozessen öffentlicher Räume zu beteiligen. Gerade im modernen Quartiersmanagement können Geomanten auch als Moderatoren bei entsprechenden Workshops dienlich sein.


Gewerblicher Bereich

Hier gibt es eine lange geomantische Tradition in Deutschland. Nicht nur die Kirche auch Gewerbe, Handel und Industrie haben sich über lange Zeit geomantische Kenntnisse zunutze gemacht. Viele große Unternehmen greifen bei der Standortwahl auf geomantische Beratung zurück - als Beispiel seien hier nur das VW-Werk in Wolfsburg genannt oder die Firma Siemens in München.

Mittlerweile gibt es eine zunehmende Zahl von Architekten, die sich in ihrer Arbeit mit Geomanten abstimmen. Im Idealfall geht diese Zusammenarbeit von der Begutachtung eines avisierten Baugrundstückes, über die Entwicklung eines praktikablen geomantischen Gesamtkonzeptes bis zu dessen Umsetzung bei Entwurf und baulicher Realisierung. Dies beeinhaltet die Einbindung in den umgebenden Landschafts-Tempel, die Berücksichtigung der besonderen energetischen Standortfaktoren, sowie entsprechende gestalterische Akzente bei Raumstruktur und Raumnutzung bis hin zu Fragen der Garten- und Grundstücksgestaltung - als dialogischer Prozess zwischen Ort und Mensch.

Darüberhinaus gibt es natürlich immer wieder sehr spezifische Problemstellungen bei den einzelnen gewerblichen Auftraggebern. Angefangen von klassischen geomantischen Strukturfragen wie Standortwahl, sinnvolle Nutzung vorhandener Gebäudestrukturen, über ganzheitliches Corporate Design und energetische Ergonomie bis zur systemischen Betrachtung biografischer Aspekte innerhalb der Corporate Identity eines Unternehmens.

Zur Verdeutlichung der Vielfalt solcher Fragestellungen seien im Folgenden kurz vier Beispiele aus der Praxis dargestellt:         

In einer Tischlerei war es an einer bestimmten Stelle gehäuft zu schwerwiegenden Arbeitsunfällen mit Verlust von Gliedmaßen gekommen. Eine entsprechende energetische Information war unterhalb des Maschinenraumes im Spänebunker verankert. Unter Mitwirkung der Betriebsinhaber war es möglich, die feinstoffliche Prägung in ihrem historischen Kontext - nämlich den Einsatz von Zwangsarbeitern während des zweiten Weltkrieges - zu erfassen und zu lösen.

Um die verschiedenen Arbeitsbereiche einer onkologischen Arztpraxis energetisch zu vernetzen, habe ich innerhalb der Praxisräume ein Ensemble aus vier Granitstelen aufgestellt. Die Steine wurden in der Natur bearbeitet und jeweils mit einer bestimmten Rune bildhauerisch „programmiert“. So entfalten die Stelen ein eigenständiges ästhetisches und energetisches Profil und bilden gleichzeitig ein vitalisierendes Kraftfeld für die Patienten und die Behandler.

Eine Firma für Unternehmensberatung, die den Bürokomplex eines in Konkurs geratenen Finanzdienstleisters übernommen hatte, wollte eine sinnvolle Neugestaltung des Komplexes vornehmen. Erst nachdem die in den Räumen verdichtete Energie der durch den Konkurs und seine Folgen emotional stark belasteten Mitarbeiter gelöst und die „ Karteileichen “ aus dem Archiv „ befreit “ waren, entstand ein offener Raum - indem das Alte gewürdigt und dadurch Platz für das Neue geschaffen wurde.             

In einem als Familienbetrieb geführten Schlachthof galt es zu klären, ob sich die emotionale Energie der sterbenden Tiere auf das Gebäude und auf die darin seit Generationen tätigen Menschen auswirkt.Im weiteren Verlauf ging es darum, wie Tiere auf seelischer Ebene mit Menschen interagieren, die massiv in deren Leben eingreifen und welche Antwort (Ver-antwortung) der einzelne Mensch darauf geben kann.


Bereich Siedlungsgründung und Lebensgemeinschaften

Im Zuge des fortschreitenden Wertewandels und Paradigmenwechsels innerhalb unserer Kultur gibt es immer mehr Menschen, die nach neuen, ganzheitlichen Formen des Zusammenlebens suchen. Aus solchen meist ökologisch oder spirituell orientierten Initiativen sind inzwischen zahlreiche, auch generationsübergreifende Wohn- und Lebensgemeinschaftsprojekte entstanden. Interessannterweise wird dabei zunehmend auf Areale zurückgegriffen, die ürsprünglich von ganz anderen Gemeinschaften genutzt wurden - nämlich vom Militär.

Der Strukturwandel der deutschen  Streitkräfte hat gerade in Schleswig-Holstein eine große Anzahl von Konversionsprojekten freigesetzt. Auch in diesem Bereich wird deutlich, was eine geomantische Betreuung zu leisten vermag. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es mit der Entkernung der vorhandenen Bauwerke allein nicht getan ist. Gerade bei einem über lange Zeit militärisch genutzten Gelände ist es notwendig, die einseitigen Strukturen, die hier meist männlich-lineare Formen hervorbringen, in eine organische Balance zu bringen.

Meist geht es hier wohlgemerkt um das Wechselspiel und nicht um den Kampf von männlichen und weiblichen Kräften. Nur wenn beide Seiten geachtet werden und zum Ausdruck kommen, ist die Begegnung befruchtend. Konkret zeigt sich dies nicht nur bei Fragen einer ausgewogenen Raum- und Grundstücksgestaltung, sondern auch auf der Ebene der Kommunikation zwischen den Geschlechtern und anderen „Peergroups“. Hier können z.B. energetische Wahrnehmungsübungen im Gruppenprozess die Akzeptanz und Toleranz für unterschiedliche Erfahrungswelten erweitern. Der Gemeinschaft öffnen sich dadurch neue Räume des sinnlichen Erlebens und des Mit-teilens. Auf dieser Grundlage entwickelt sich ein kreativer Gestaltungsprozess für den gemeinsamen Lebensraum - wie z.B. im „Walddorf“ Flensburg.


Privater Bereich

In der Regel melden sich private Kunden, um eine „Entstörung“ vornehmen zu lassen. Meist handelt es sich um irgendeine Form von Beeinträchtigung der Lebensqualität innerhalb des Wohnbereichs oder im Umfeld. Dies reicht von Schlafstörungen, Unwohlsein oder Angstgefühlen in bestimmten Räumen (z.B.  Keller oder Dachboden) bis zu nicht erklärbaren Sinneswahrnehmungen, gehäuftem Auftreten von Erkrankungen oder der Schwierigkeit, ein Haus trotz guter Rahmenbedingungen zu verkaufen. Natürlich sind die Ursachen all dieser Phänomene nicht immer und grundsätzlich in geomantischen Wirkebenen zu finden. Die Herausforderung besteht darin, sich jeder Konstellation in ihrer besonderen Vielschichtigkeit und Einzigartigkeit zu nähern und auch die Grenzen einer feinstofflich ausgerichteten Arbeitsweise zu erkennen.

Oft ist es möglich, neben dem Erfassen der energetischen Strukturen, die Zusammenhänge zwischen der Biografie eines Hauses und der seiner Bewohner zu erkennen und auf der Basis dieser Resonanzerfahrung individuelle Lösungen zu entwickeln. Dies gilt natürlich auch für Haustiere und Pflanzen.

Die Lösungen sind dabei so unterschiedlich wie die Einzelfälle selbst. Sie können sich beziehen auf die Raumstruktur, die Raumnutzung und -gestaltung. Oft gibt es auch historische Belastungen der Gebäude z.B.durch Zwangsmaßnahmen und Übergriffe. Ebenso Fragen zur Lebenskultur, wie z.B. das Verhältnis zu den elementaren Kräften der Natur, der persönliche Kontakt zu Tieren und Pflanzen, der Bezug zu Märchen und Mythen oder die Verbundenheit mit den eigenen Vorfahren können hilfreiche Impulse geben. In diesem Sinne kann Geomantie auch einen Beitrag zu systemischen Wandlungsprozessen leisten.


Generelles

In allen genannten Bereichen ist neben einer strukturellen geomantischen Bestandsaufnahme immer wieder auch die persönliche Reflexion der Teilhabenden gefragt. Der Mut, Sichtweisen zu hinterfragen und die eigene Wahrnehmung zu erweitern, ist wesentliche Vorraussetzung für den Dialog mit dem Feinstofflichen.

Die Erfahrung zeigt, dass die Wirksamkeit der Geomantie umso stärker ist, je mehr die Betroffenen, also die Bewohner und Nutzer, sich selbst in den Prozess einbringen. Deshalb verstehe ich meine Arbeit weniger als eine Dienstleistung „ für “ den Kunden, sondern eher als eine Arbeit „ mit“ allen Beteiligten.


Über den beratenden Prozess hinaus biete ich in der geomantischen Arbeit auch gestaltende Maßnahmen an. Durch energetisch ausgerichtete Kunstobjekte, wie Labyrinthe, Steinsetzungen, Naturschreine und LandArt-Skulpturen, aber auch durch geomantische Grundstücks- und Gartengestaltung ( z.B. Bachläufe, Feucht- und Trockenbiotope) entstehen zuhause, in der Arbeitswelt und im öffentlichen Raum individuelle Kraftplätze - Tankstellen für die Seele.

    

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Interview aus dem horseWOman Magazin Nr. 75

Wer beauftragt einen Geomanten?


FHR: Das ist ganz unterschiedlich. Oft melden sich private Kunden, die Fragen zu Beeinträchtigungen innerhalb von Haus und Grundstück haben oder eine Immobilie kaufen wollen. Es gibt aber auch gewerbliche Kunden, denen es z.B. wichtig ist, dass sich ihre Kunden und Mitarbeiter in den Geschäftsräumen wohl fühlen. Darüber hinaus beauftragen mich auch Kommunen, die ein neues Baugebiet geomantisch ausweisen wollen.

Wie arbeitet ein Geomant?

FHR: Als erstes schaue ich mir das gesamte Gelände an und achte darauf, wie mir der Ort entgegen tritt:
Wohin zieht es meinen Blick zuerst?
Wie ist das Landschaftsrelief?
Welche Formenkräfte sind wirksam?
Welche Pflanzen leben hier und wie vital sind sie?
Gibt es dabei Auffälligkeiten wie z. B. Dreh- und Zwergwuchs?
Sind Haustiere vorhanden? Wenn ja, wie reagieren sie auf mich und in welcher Verfassung befinden sie sich?
Gibt es Spuren von Wildtieren?
In welcher Form ist das Element Wasser vertreten, staut sich z. B. irgendwo Oberflächenwasser?
Gibt es Fließgewässer und wie rein sind diese?
Insgesamt geht es darum zu erfassen, in welchem Wechselspiel Flora, Fauna und die Elemente sich befinden. Daraus ergibt sich das grundlegende energetische Profil des Ortes.

Wenn es Belastungen oder Störungen gibt, können diese behoben werden?

FHR: Das ist eine sehr komplexe Frage. Zunächst gilt es zu untersuchen, ob die geomantischen Strukturen des Ortes schon vor der Besiedelung durch den Menschen beeinträchtigt waren. Das können z. B. Erdverwerfungen sein. Oder ob Belastungen durch den Einfluss des Menschen entstanden sind.

Welche Art von Belastungen gibt es von Seiten der Menschen?

FHR: Das fängt bei grobstofflichen Belastungen wie Bauschutt oder Giftstoffen an und geht über die Versiegelung bzw. Bebauung von sensiblen Bereichen. Wenn z. B. natürliche Biotope zugeschüttet und bebaut werden. Und es reicht bis zu Belastungen durch gestaute emotionale Energien. Wenn es auf einem Grunstück zu massiven Übergriffen gegenüber dem Leben gekommen ist. Wenn Energien, wie sie
bei Gewalt, Missbrauch oder Krieg auftreten nicht gelöst wurden, kann das Wohlbefinden von sensiblen Menschen und Tieren beeinträchtigt werden.

Die Praxis Geovitale steht für Geomantie und Tier-Mensch-Synergie, was ist darunter zu verstehen?

FHR: Viele Kunden sind Tierhalter, die Fragen zu Gesundheit und zum Verhalten ihrer Tiere haben. Durch die langjährige Beschäftigung mit Tieren und die Arbeit in der Natur hat sich mein Wahrnehmungsspektrum auch für Vierbeiner verändert. Ich glaube, dass die Bindung zwischen Mensch und Tier eine enorme Ressource darstellt, wenn wir lernen, Verhalten und Ausdruck der Tiere zu lesen. Und wenn wir uns trauen zu erkunden, was sich darin auch über uns selbst erkennen lässt. So kann sich eine erweiterte Form des Dialogs entwickeln - eine Zusammenarbeit zur gegenseitigen Förderung. Das ist übrigens die Defination von Synergie.


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Artikel: "Steigerung der Lebensqualität für Mensch und Tier durch Synergie-Arbeit" aus dem horseWOman Magazin Nr. 75

Über die Geomantie trafen sich die Tierärtzin Simone Lafrenz und Frank Hubert Rahdes. Im Laufe der Jahre stellten sie fest, dass es ein Wechselspiel zwischen Mensch und Tier in der Energiearbeit gibt. Die Tierärztin arbeitet seit über 20 Jahren mit Chiropraxis und Akupunktur bei Pferden und Hunden / Katzen in ihrer Praxis in Hummelfeld. Durch die Zusammenarbeit mit Frank Hubert Rahdes über Tier-Mensch-Synergie fand sie heraus, dass auf noch tieferen Ebenen mit den Tieren und ihren Menschen Blockaden gelöst werden können. Das brachte uns auf die Idee, Herrn Rahdes nach Süderbrarup auf unseren Hof einzuladen. Spannende Erkenntnisse über die geomantische Betrachtung des Hofes und die Synergiearbeit mit unseren Tieren und uns selbst kamen zu Tage.


Man muss nicht unbedingt spirituell veranlagt sein oder besonders gläubig, wenn man die Energiearbeit mit Frank Hubert Rahdes beginnt. Aber sicher ist, dass man ordentlich ins Staunen über sich und die Verbindung zu seinem Tier geraten kann. Allerdings sollte man reflexionsbereit sein, denn Frank Hubert Rahdes bietet keine „Gesundmachpille“ an. Er begleitet den Menschen und das Tier dabei, in gemeinsame Prozesse einzutreten.

Wir hatten uns überlegt, mit welcher Fragestellung wir in die Sitzung gehen wollten. Ich hatte mir ein Thema mit Boheme ausgesucht. Boheme ist ein Kleines Deutsches Reitpferd und seit zwei Jahren bei uns, wir haben sie aus der Pferdeklappe zu uns geholt.
Zu den selbstgezogenen Pferden haben wir automatisch eine sehr innige Bindung. Sie sind vom Gemüt her sehr ruhig, das bringt auch die Rasse mit sich, sie sind beides Quarter Horses. Boheme ist in der Herde gut integriert. Sie ist ein rangniedriges Pferd und neigt dazu etwas ängstlich zu sein. Um ihr die Chance auf mehr Eigenverantwortung zu geben, haben wir sie in diesem Frühjahr von Mescalero, einem Pinto-Elitehengst vom Sölring‘hoff decken lassen. Die Trächtigkeit tut ihr sichtlich gut. Die Hormone machen sie ruhiger und gelassener. Mir persönlich fehlt etwas der „Draht“ zu ihr, die emotionale Bindung, die über das Füttern und die gemeinsame Arbeit hinaus geht.

Deshalb war meine Frage an den Berater: „Wie können Boheme und ich uns näher kommen?“

Als Frank Hubert Rahdes zu uns auf den Hof in Süderbrarup
kam, sahen wir uns als erstes gemeinsam die grundlegenden
geomantischen Gegebenheiten der Gebäude und Koppeln an. Er teilte unsere Freude an den hügeligen Wiesen mit der
hindurch fließenden Au und bezeichnete dies als vitales
weibliches Landschaftsrelief.
Als wir um das Haus herumgingen, fragte er mich, wie ich den im Norden liegenden Wald wahrnehme. Wir waren uns einig, dass dieser Abschnitt einen eher düsteren und abweisenden Eindruck macht. In diesem Zusammenhang stellte der Geomant den Gegensatz zwischen dem freundlichen Süden und dem eher zurückweisenden Norden heraus.
Dann fragte er mich, ob ich mich in dieser Polarität wieder finde. Ich war ziemlich perplex und konnte mir keinen Reim darauf machen. Erst als wir intensiver über meine Biografie und das Prinzip der Polarität sprachen, wurde mir eine Grundproblematik klar, die ich schon immer mit mir herumtrage. Ich bewege mich eigentlich immer zwischen zwei Polen hin und her. Zwischen Aktivität und Zerschlagenheit – dabei sehne ich mich nach der Mitte, das sogenannte „Normale“ fehlt mir irgendwie.
Das ist ja nichts Schlimmes oder etwas, was mich extrem
beeinträchtigt. Aber ich kann mich so selten am Augenblick
erfreuen und ihn einfach nur genießen. Das Pendeln zwischen den Extremen führt mich immer wieder von mir weg.
Wir machten eine Entspannungsübung, bei der ich unter unserer großen Linde im Garten saß und in mich hineinlauschte.
Frank Hubert Rahdes begleitete mich dabei mental im Gespräch. Ich hatte die Möglichkeit, einige polarisierende Gefühle anzunehmen, was mich zugleich meiner Mitte näher kommen ließ. Dieses Empfinden sollte ich für die weitere Arbeit bewahren.

Und was hat das alles nun mit Boheme zu tun?

Wir gingen auf die Wiese, um uns mit ihr zu befassen. Ich war gespannt, was gleich passieren würde. Boheme hatte wenig Interesse an uns und hielt sich lieber an ihre Herde. Als wir zu ihr kamen, wich sie vor mir zurück. Ich beschloss, mich zurückzuziehen. Frank Hubert Rahdes näherte sich der Stute allein. Nach einer Weile bat er mich dazu und forderte mich auf, mich an das Gefühl der Mitte aus der Entspannungsübung zu erinnern. Zugleich versuchten wir, Körperspannung, Gestik und Gesamtverhalten von Boheme wahrzunehmen. Auf diese Weise war es mir möglich, etwas von ihrer Befindlichkeit zu spüren, was mir bisher eher verborgen geblieben war oder was ich mir nicht hatte vorstellen können. Im Grunde genommen teilte mir Boheme mit, dass sie sich pudelwohl fühlte und ich mir nicht ständig den Kopf zerbrechen sollte. Und plötzlich konnte ich auch etwas von den starken Gefühlen ihrer Trächtigkeit empfinden, mit denen sie gerade ja ganz beschäftigt ist. Mir wurde klar, dass ich mir keine Sorgen um ihr Gefühlsleben machen sollte.
Ich musste lachen und fand mein Mädchen richtig klasse. Sie hat mit gezeigt, dass ich mir, wie so oft im Leben, viel zu viele Gedanken mache und dies gar nicht nötig ist. Ich kann den Dingen ruhig mal ihren Lauf lassen. Es wird schon alles so wie es werden soll, ohne dass ich so viel dafür tun muss. Ich war sehr erleichtert und freute mich über diese Entlastung, die ich erfahren konnte.
Die Tage danach ging ich auf die Koppel um abzuäppeln. Dabei wurde ich von einem zauberhaften schwarzen Pferd verfolgt, dass sich unbedingt von mir kraulen lassen wollte. Ich war sehr gerührt, dass Boheme freiwillig zu mir kam und sich bei mir abholte, was sie brauchte.
Bei einem späteren Telefonat erklärte mir Frank Hubert Rahdes: “Wenn du bisher auf Boheme zugegangen bist, war deine Haltung unterschwellig geprägt von Gedanken wie Mangel oder Zweifel. Fühlt sie sich auch wirklich wohl? Fehlt ihr nicht etwas? Mach ich alles richtig? Es könnte doch irgendwie besser sein, usw. Solche Gedanken haben oft viel mehr mit uns selbst zu tun als mit dem Tier. Wenn du dir weniger Sorgen machst, muss das Tier deine Ängste nicht zu sich nehmen. Ihr könnt freier aufeinander zu gehen und du kannst Boheme so sehen, wie sie ist.“

Da wir diese Erfahrung eher als „Luxusproblem“ eingestuft haben, brauchten wir noch einen schwereren Fall.

Unser Quarterhorse Wallach Cupido hat sehr jung das Sommerekzem bekommen. Wer schon vor 10 Jahren das horseWOman gelesen hat, konnte damals etwas zu den kuriosen Umständen seiner Geburt erfahren. Als neugeborenes Fohlen hatte er Anzeichen eines disfunktionalen Kleinhirns. Das Fohlen stand nur da und schüttelte seinen Kopf, es legte sich nicht hin und schlief nicht. Der behandelnde Tierarzt gab ihm über mehrere Tage hohe Dosen Antibiose, Penicilin, Schmerz- und Schlafmittel. Bevor Cupido letztendlich eingeschläfert werden sollte, bat ich meine befreundete Tierärztin Simone Lafrenz hinzu, den kleinen Kerl chiropraktisch durchzusehen. Ich wollte ihn nicht „einfach so“ einschläfern lassen, bevor wir nicht alles versucht hatten, um die Ursache für sein ungewöhnliches Verhalten zu finden.
Simone untersuchte ihn und stellte im Genick eine Wirbelblockade fest, die sie umgehend beheben konnte. Danach legte sich das kleine Fohlen hin und schlief prompt ein, das erste Mal nach vier Tagen.
Cupido ist ein anhängliches und braves Pferd. Er hat ein ausgeglichenes Gemüt, besitzt wenig Ehrgeiz und lernt eher langsam. Und der Wallach neigt dazu sich schnell überfordert zu fühlen.
Zusammen mit meinem Lebensgefährten Hans, der Cupido seit zwei Jahren reitet, formulierten wir unser Anliegen an den Tiersynergetiker: „Warum hat Cupido das Sommerekzem? Hat es etwas mit uns zu tun? Was können wir für ihn tun?“
Zu Beginn forderte uns Frank Hubert Rahdes auf, uns das Pferd so anzusehen, als würden wir ihm das erste Mal begegnen. Gemeinsam beschrieben wir den Gesamtzustand des Pferdes. Cupido war gut genährt, aber seine Haut zeigte Verletzungen durch das Sommerekzem auf. Der Fuchs machte einen zufriedenen Eindruck, aber in seinen Augen war eine gewisse Trübheit zu erkennen.
Zunächst war es für Frank Hubert Rahdes wichtig, eigenständig Kontakt zu Cupido aufzunehmen, ohne unsere Präsenz. Danach erhielt ich die Aufgabe mich ihm absichtslos zu nähern. Es gelang mir in meiner Mitte zu bleiben. Dabei merkte ich, wie mir das Herz aufging. In dem Augenblick kam der Wallach auf mich zu. Ich musste lächeln und freute mich auf ihn. Jetzt suchte er von sich aus intensiven, körperlichen Kontakt zu mir. Er gab mir durch sein gesamtes Verhalten deutlich zu verstehen, dass er intensiven Kontakt suchte. Ich sollte ihn streicheln, schubbern und kraulen, das tat ich ausgiebig und mit großer Hingabe. Als Cupido genug davon hatte, ging er davon.
Bevor Hans an der Reihe war, hatte auch er ein intensives Einzelgespräch mit Entspannungsübung. Daraus ging er mit freudigen emotionalen Erkenntinssen hervor.
Zwei Tage später sollte er sich dann auf eigenständige und möglichst unbedarfte Weise seinem Pferd nähern. Auf dem Weg dorthin stellte sich ein anderes Pferd zwischen die beiden. Hans merkte, er musste sich entscheiden, welchem Pferd er seine Aufmerksamkeit widmete. Als Cupido realisierte, er war gemeint, ging er zielstrebig auf seinen Reiter zu. Das andere Pferd enfernte sich daraufhin, ohne das gesprochen wurde.
Nachdem auch Hans Cupido ausgiebig mit Kuscheleinheiten verwöhnte, die beide sehr genossen, folgte ihm der kleine Wallach das erste Mal freiwillig, ohne Aufforderung und ohne am Halfter geführt zu werden.
Diese neue Erfahrung berührte Hans sehr und bestärkte ihn darin, wie in der Entspannungsübung, sein Herz zu öffnen. Er verspürte den starken Wunsch sich Cupido in dieser freudigen Haltung zu zuwenden. Die Offenheit und Bereitschaft, seine eigenen tiefen Bedürfnisse anzuerkennen, hatte es Hans ermöglicht, auch Cupidos Sehnsucht nach Lebendigkeit und Unbändigkeit zu spüren.

Beim abschließenden Gespräch erläuterte uns Frank Hubert Rahdes die Wirkungszusammenhänge:
„Cupido hat in der neugeborenen Phase durch die Wirbelblockade und die damit verbundenen Schmerzen, kein sogenanntes „Bonding“ von seiner Mutter erhalten. Das Bonding fördert die neuronale Vernetzung und ist Voraussetzung für die Entwicklung eines guten Körpergefühls. In den ersten Tagen der wichtigen Prägephase fehlten ihm die starken taktilen Reize und die körperliche Bindung zur Mutter, zu den Menschen und damit zu sich selbst. Dieser Mangel hat dazu geführt, dass er es schwer hat, sich in seiner Haut wohlzufühlen. Eine zweite Ursachenebene ist das Gefangensein in sich selbst. Es fällt ihm schwer, seine Lebensenergie unmittelbar auszuleben. Die Lebenskraft ist praktisch gedeckelt und drängt über die Haut und deprivatorisches Verhalten nach aussen.
Die Bereitschaft von Hans, sich selbst und Cupido zu erlauben, die in ihnen steckende männliche Lebensfreude herauszulassen, ermöglicht dem Pferd, auf angemessene Weise aus der Haut zu fahren. Seine Grenzen also nicht nur zu erleben, sondern diese auch zu überwinden. Das fördert seine Selbstwahrnehmnung und sein Selbstvertrauen. Und die des Reiters natürlich auch.“

Jetzt sind wir auf die Zukunft gespannt, wie es dem Wallach auf Dauer gehen wird. Ich glaube, dass wir nach diesen Erfahrungen intensiver mit unseren Pferden sein werden. Sie nicht nur füttern, putzen und die Koppel abäppeln. Wenn eines der Pferde sich bei uns meldet, können wir uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, um es uns gemeinsam gut gehen zu lassen. Ich werde meinen Fokus nicht mehr auf Krankheiten oder die Sorge um meine Pferde richten, sondern auf die Ressourcen - unser liebevolles Miteinander.

Jetzt steht nur noch ein Kandidat auf dem Programm. Frank Hubert Rahdes greift bei seiner Arbeit in der Tier-Mensch-Synergie auf über 30 Jahre Hundeerfahrung zurück. In der nächsten Sitzung werden wir uns unserem Redaktionshund Hannes widmen, der uns mit seiner eigenwilligen Weise in Schach hält. Da kann etwas „Erziehung“ für Herrchen, Frauchen und Hannes nicht schaden.

Dagmar Längert



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Vision des Ortes - Orte der Vision  

Ein Gespräch mit dem Geomant und LandArt-Künstler Frank Hubert Rahdes

Frank Hubert Rahdes, was ist LandArt-Kunst? 

LandArt ist Kunst in der Natur und mit der Natur. Der Künstler benutzt Materialien, die unmittelbar aus der Natur hervorgegangen sind bzw. die er dort vorfindet. Er bearbeitet sie vor Ort. Das Kunstobjekt bleibt praktisch ungeschützt den Kräften der Elemente ausgesetzt. Dadurch wandelt sich das Objekt je nach den Wandlungen der Natur: Jahreszeiten, Witterung, Lichteinfall, Begegnung mit der Tier-, Pflanzen - und eventuell auch Menschenwelt ... Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen. Vor einiger Zeit habe ich direkt am Ostseestrand an einer Steinskulptur mit mehreren Tausend Steinen gearbeitet - von Anfang Mai bis Ende Oktober. Früh morgens fand ich im Sand die Spuren der Tiere, die sich in den von mir gelegten Formen bewegten und umgekehrt durch die Form ihrer Spuren mir den Weg wiesen, wie an der Skulptur weiter zu arbeiten war. Manchmal fand ich auch Menschen vor, die in der Skulptur saßen und sinnierten oder selbst gestaltend Hand anlegten. Anfang November übrigens hat sich dann das Meer mit dem ersten großen Sturm die gesamte Anlage wieder einverleibt - ein wahrhaft elementarer Akt. 

Sie sprechen von den Kräften der Elemente. Meinen Sie damit nur die Witterungsbedingungen oder auch wesenhafte energetische Erscheinungen, etwa Elementarwesen? Können Sie so etwas wahrnehmen? 

Ja, als Künstler, der seine Objekte und Skulpturen geomantisch ausrichtet, bin ich natürlich auf einen Zugang zu den feinstofflichen Welten angewiesen. Grundlage meiner Arbeit ist die Wechselwirkung zwischen den feinstofflichen Kräften eines Ortes oder Raumes und uns Menschen. Jeder Platz hat ein eigenständiges energetisches Profil. Dieses Profil ist einzigartig und vielfältig. Es ist Ausdruck von Beseeltheit und steht in Beziehung zu allen vorhandenen Lebensgefügen. Für mich ist es deshalb wesentlich,  herauszufinden, ob der Ort selbst eine Art Vision oder ein Anliegen hat. In der Antike gab es dafür den Begriff "genius loci" - Geist des Ortes. Die vorhandenen Kräfte können dann als Quelle des menschlichen Gestaltungsimpulses dienen. Der Vorgang des Gestaltens selbst, d.h. der Eingriff des Menschen, dient damit wiederum dem Ort in seiner Vieldimensionalität. 

Wie zeigt sich das energetische Profil eines Platzes und wie erlangen Sie den entsprechenden Zugang? 

Das Wesenhafte eines Ortes offenbart sich auf vielschichtige Weise. Zum einen sind die feinstofflichen Strukturen oft schon mit dem bloßen Auge erkennbar. Sie zeigen sich u.a. in topografischen Auffälligkeiten, sowie in der Gestalt von Flora und Fauna - also welche Form hat das Landschaftsrelief ? Welche Pflanzen leben dort und wie entfalten sie sich? Welche Tiere gibt es und wie verhalten sie sich? Welche Spuren hinterlassen die Menschen? Wo fühle ich mich hingezogen? Wie reagiert mein Körper ? Das ist im Grunde die phänomenologische Betrachtung auf der physischen, der materiellen oder auch grobstofflichen Ebene. Meistens erweckt die sichtbare, tast- , hör- und riechbare Erscheinung meine Aufmerksamkeit für das Feinstoffliche. 

Was ist der nächste Schritt? Wie geschieht der Übergang vom sinnlich Wahrnehmbaren zu diesen feinstofflichen Welten? 

Wenn ein Platz mich aufmerksam macht bzw. sinnlich anspricht, suche ich zunächst nach einer Art Tor - also einer Stelle, die sich mir durch ihre Erscheinung als Übergang zwischen grob- und feinstofflicher Welt zu erkennen gibt. Finde ich tatsächlich solch ein Tor, gibt es hier meist eine Art Wächterinstanz. Wenn möglich, versuche ich einen Dialog mit den für diesen Ort zuständigen  Kräften herbeizuführen. Im Grunde frage ich, ob ich erwünscht bin. Wenn ja, dann gehe ich an dieser Stelle zunächst in mich. Ich zentriere mich. Und versuche, meine Körperantennen auszufahren. So unbefangen wie möglich, mit offenen Augen und Herzen erschließe ich das Gelände in gewisser Weise neu. Wenn ich mit all meinen Sinnen ganz präsent vor Ort bin, lösen die vorhandenen Energien meist eine Resonanz in meinem Organismus aus. Es liegt in der Natur der Sache, dass das Spektrum dieses Resonanzgeschehens durch die Vielfalt der individuellen emotionalen und physischen Wahrnehmungsebenen geprägt wird. Allerdings bin ich der Auffassung, dass sich die Empfindungen im Kontakt mit der so genannten Anderswelt nur bedingt sprachlich ausdrücken lassen - ich glaube auch, dass nicht alles, was mir entgegentritt, in menschlichen Gedanken und Worten gebunden sein muss oder will.                                                                                                                              Entscheidend für einen Dialog ist die Offenheit, die Wachheit und der gesunde Menschenverstand. Anders ausgedrückt: die Fähigkeit, gerade im Kontext außergewöhnlicher Wahrnehmungen geerdet bzw.Teil der irdischen Welt zu bleiben - eben alle meine guten Sinne beisammen zu haben. 

Neben körperlichen und emotionalen Empfindungen können dann je nach Situation auch innere Bilder oder Gedankenfluten entstehen. Manchmal offenbart sich ein Elementarwesen aber auch leibhaftig. Wichtig zu wissen ist, dass der Kontakt mit der feinstofflichen Welt nicht nach einem bestimmten Schema abläuft. Natur ist grundsätzlich unberechenbar. 

Ist das, was Sie durch diese inneren Bilder wahrnehmen, objektive Realität, d.h. hat die Elementar- oder Seelenwelt unabhängig vom Wahrnehmenden eine eigene Wirklichkeit oder spielt das subjektive Element eine konstitutive Rolle bei diesem Prozess? Wie unterscheiden Sie das Subjektive in Ihnen von dem vielleicht Objektiven, das an Sie herantritt? 

Das ist eine sehr komplexe Fragestellung. 

Für mich persönlich ist heute natürlich klar, dass die feinstoffliche Welt vielfältig existiert - unabhängig davon, ob der Mensch sie gerade wahrnimmt oder nicht. Der Dreh- und Angelpunkt an dieser Stelle ist für mich der Vorgang des Wahr-Nehmens selbst. Nach meiner Ansicht gibt es keine objektive Wahrnehmung. Alles, was sich in mein Bewusstsein hebt, ist eine Folge dessen, was schon da ist. Also eine Konsequenz meiner individullen Art und Weise, Reize aufzunehmen, zu selektieren, zu filtern, einzuordnen und zu interpretieren. Was ich für wahr nehme, ist also ein Produkt aus einer Vielzahl von Verarbeitungsprozessen, die auf dem beruhen, was mir bisher widerfahren ist. Und vor allem, die geprägt sind von den bewussten und unbewussten Strategien meines Organismus im Umgang mit dem, was von außen oder innen an mich herantritt. Ein Reiz fällt quasi wie ein Samenkorn auf meinen Seelengrund.  Die Art, wie dieser Seelengrund beschaffen ist und wie er bearbeitet wurde, bestimmt die weitere Existenz des Samenkorns. Vielleicht wird es ignoriert und vertrocknet. Oder es wird als störend und bedrohlich betrachtet. Dann muss der Garten geschützt werden. Womöglich wird der Samen auch als angenehm, geradezu befruchtend empfunden, dann kann er ja gehegt und gepflegt werden. Insofern ist Wahrnehmung immer ein individueller Schöpfungs- und Pflegeakt.  Mit anderen Worten: Wahrnehmen kann ich nur, was in Resonanz geht mit dem, was ich bin oder glaube zu sein. 

Erleben verschiedene Menschen darum zum Beispiel Nixen oder Zwerge ganz verschieden oder ähneln sich die inneren Bilder? 

Das subjektive Erleben ist natürlicherweise sehr unterschiedlich. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ich befinde mich mit einer Gruppe von Menschen an einem Ort, der eine besondere energetische Ausstrahlung hat. Auf die Frage, wie die einzelnen Menschen diesen Platz wahrnehmen, erfolgen mehrere Antworten. Dem einen Menschen wird furchtbar kalt. Der nächste fängt an zu schwitzen. Einen dritten erfasst ein leichtes Zittern, und er weiss nicht, ob ihm warm ist oder kalt. Ein anderer nimmt überhaupt nichts wahr. Die Herausforderung besteht darin, die Essenz zu erfassen, die hinter all diesen - zum Teil ja gegensätzlichen Wahrnehmungen - steckt. 

Wie machen Sie das?

Um bei dem Beispiel zu bleiben: Es ist zunächst einmal wichtig, dass alle vorhandenen Wahrnehmungen Raum haben, d.h. ich erhebe mich nicht zur Instanz, die unterscheidet zwischen richtig und falsch. Hier ist eine weitestmögliche Unbefangenheit gefordert. Wenn alle entstandenen Empfindungen, Bilder und auch Gedanken geäußert und gewürdigt werden, dann können wir in der Gruppe nach dem allen diesen Wahrnehmungen zugrunde liegenden Gemeinsamen forschen - nach der Essenz. In dem beschriebenen Fall wird sich die Gruppe wahrscheinlich recht schnell darauf einigen, dass hier das Thema des individuellen Wärmeorganismus angesprochen ist - bzw die Frage, mit welcher Resonanz der eigene Körper auf  einen  besonderen ortsgebundenen „thermischen“ Reiz reagiert. 

Sie jedoch kommen ja noch etwas weiter. Teilen sich die Elementarwesen Ihnen mit? Was wollen sie? 

Mit dieser Frage sind Sie schneller als ich. Für mich ist vielleicht noch gar nicht klar, ob hier Wesenheiten vorhanden sind und falls ja, welche. Ich habe gerade davon gesprochen, wie wichtig für mich die Erdung ist. Bei jedem nun folgenden Schritt gilt es, diese Einbindung immer wieder aufs Neue zu überprüfen. Wenn ich also auch an dieser Stelle zu dem Ergebnis komme, mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Welt zu stehen,  kann ich weiter in die Tiefe gehen. Dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder es passiert gar nichts. Was einfach hinzunehmen ist.                                       Oder die andere Welt zeigt sich unvermittelt, manchmal auch kokettierend. Auf jeden Fall aber auf die ihrgemäße Weise. Zuweilen braucht es auch ein offenes Gespräch - ein Fragen nach dem Erwünschtsein eines Dialogs und ein Vortragen des Anliegens. Wenn ein an diesem Ort vorhandenes Wesen, zum Beispiel ein Elementarwesen, den Kontakt will, dann zeigt es sich in den meisten Fällen spätestens jetzt. Dann ist es so, dass ich es sowohl innerlich als auch oftmals im Äußeren sehen und hören und manchmal auch tasten kann. 

Lassen Sie uns noch einmal auf meine Frage nach der subjektiven oder objektiven Realität solcher Wahrnehmungen zurückkommen. Wie würden Sie sie jetzt beantworten? 

Wenn Sie sich mit den feinstofflichen Welten beschäftigen, dann ist spätestens an dem eben beschriebenen Punkt die Frage von subjektiv oder objektiv zweitrangig. Entscheidend für mich ist, dass ich die Realität, die darin besteht, vermeintlich unterschiedliche Welten zusammenzubringen, für den Augenblick des Erlebens mit einer kindlichen Unbefangenheit anerkenne.  Die dafür notwendige Offenheit des Herzens können wir von Kindern und Tieren abschauen. Sie ist zumeist die Voraussetzung, dass die andere Welt mit uns in Kontakt treten und kommunizieren kann. Und dass wir uns nicht ganz so ernst nehmen und viel leicht sogar Freude empfinden. 

Ist diese Fähigkeit, nichtsinnliche Wesenhaftigkeit wahrzunehmen, allein durch Übung erworben, oder haben Sie schon als  Kind darüber verfügt, d.h. ist sie vererbt? 

Zunächst möchte ich sagen, dass die Wesenheiten, von denen wir gerade sprechen, für mich sehr sinnlich sind, zumindest sinnenfroh und vor allem humorvoll. Zur eigentlichen Frage: Beides ist notwendig. Ich weiß heute, dass eine so weitreichende Fähigkeit – weitreichend zumindest in unserer westlich geprägten Zivilisation – vor allem ein Geschenk meiner Ahnen ist. Zu dieser Erkenntnis hat mich allerdings in erster Linie die Übung gebracht. Meine Ausbildung u. berufliche Tätigkeit als Bewegungspädagoge mit dem Schwerpunkt Körperwahrnehmumg war für mich dabei sehr hilfreich. Generell bin ich davon überzeugt, dass wir als Menschen alle Zugang zu den feinstofflichen Welten haben. Das ist ähnlich wie mit der Musikalität. Die Begabung, diese Fähigkeiten auszubilden, ist unterschiedlich verteilt. Aber kein Mensch auf der Welt ist wahrhaft unmusikalisch. 

Wie schätzen Sie den Beitrag der Ahnen ein? Ist das ein atavistischer Rest einer einstmals weit verbreiteten Fähigkeit? 

Das ist eine sehr persönliche Frage, denn sie berührt meine eigene Biografie. Ich glaube schon, dass das, was meine Vorfahren mir mitgegeben haben, und auch das, was sie heute noch für mich tun, für mein Lebensgefühl und meine Arbeit sehr wesentlich ist. So weit mir bekannt ist, gab es in der Reihe meiner Vorfahren keine “offiziellen” Geomanten. Aber die Ahnen väterlicherseits waren Gärtner bzw. Gartenbauarchitekten und Bauern, während die Ahnen mütterlicherseits Kaufleute und Fischer waren, deren Wurzeln bis in die Zeit der Wikinger reichen. Während die eine Seite mir eher die feine Empfindsamkeit zuteil werden lässt, schenkt mir die andere Seite die starke Verbundenheit mit den elementaren Kräften der Natur -  was meine Arbeit überhaupt erst ermöglicht. Im Grunde handelt es sich um zwei Seiten derselben Medaille. Würde ich mich nur mit dem Feinstofflichen beschäftigen, so drohten Weltfremdheit oder Realitätsverlust. Andererseits wissen wir heute, dass auch ein so kämpferisches Volk wie die Wikinger über spirituelle Handlungskompetenzen verfügte. 

Die Wikinger sind ja für Angeln – der Gegend, in der Sie geboren und aufgewachsen sind – sehr bedeutsam. Ihre bedeutendste südliche Niederlassung, Haithabu, befindet sich in unmittelbarer Nähe Ihres Geburtsortes. Wie sehen Sie die Rolle der Wikinger für Angeln und überhaupt für die europäische Kultur? 

Zunächst sehe ich einmal die Bedeutung für mein Leben. Das Land Angeln war und ist seit Menschengedenken Grenzregion zwischen der skandinavischen Kultur und der Einflusssphäre des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Anders ausgedrückt: Hier befindet sich eine Schnittstelle zwischen zwei sehr unterschiedlichen kulturellen Kraftblöcken. In meinem Körper fließt angelitisches, dänisches, friesisches und slawisches Blut - es sind also alle relevanten Volksgruppen dieser Übergangs- und Grenzregion vertreten. Tatsächlich war Angeln immer umkämpft und es hat stets Bewegung, Übergriffe und Beeinflussung in die eine oder andere Richtung gegeben. Im Wohnzimmer meiner Großeltern hing zeitlebens das Wappen Angelns mit der sehnsuchtsvollen Inschrift: „ Op ewig ungedeelt “  ( Auf  ewig ungeteilt ). Die 300 Jahre der eigentlichen Wikingerzeit - von 800 bis 1100 n. Chr. - machen in besonderer Weise deutlich, wie gegensätzlich die aufeinanderprallenden Kräfte waren. Haithabu war die südlichste Bastion der Wikinger und damit der skandinavischen Kultur.                                                                                           Es war der größte Handelsplatz Nordeuropas und die Megapolis Skandinaviens. Bis hierhin und nicht weiter reichte über lange Zeit der Einfluss des katholischen Südens.Als die Wikingerhorden die katholischen Klöster in Großbritannien überfielen und später auch nach Frankreich vordrangen, ging ein Aufschrei des Entsetzens durch ganz Mitteleuropa. Diese scheinbar kulturlosen Heiden setzten sich über alle bis dahin gültigen Konventionen und moralischen Barrieren hinweg. Ihre Rauhbeinigkeit, ihr nach Walhalla strebender Kampfgeist und ihr lebensbejahender Pragmatismus machten sie für lange Zeit nahezu unbesiegbar. Diese aus der südlichen Sicht primitiven Eigenschaften haben jedoch einige Fragwürdigkeiten der abendländischen Kultur schmerzhaft ans Tageslicht gebracht - und mancher Scheinheiligkeit den Garaus gemacht. Neueste Forschungen zeigen, dass die Kultur und Lebensform der Wikinger sehr viel ausgebildeter und differenzierter waren, als bisher angenommen. Jenseits des im 19. Jh. romantisierten und später durch den Nationalsozialismus missbrauchten Geschichtsbildes ergibt sich heute der Eindruck, dass die Wikinger in gewisser Weise Vorreiter skandinavischer Tugenden waren. 

Woran denken Sie? 

Ich denke hier in erster Linie an die Toleranz. Die Wikinger waren große Abenteurer und Händler, die bis nach Sizilien, Asien und in den Schwarzmeerraum vorgedrungen sind. Doch niemals haben sie anderen Völkern ihren Glauben oder ihre Lebensform aufzuzwingen versucht. Ihr Sendungsbewusstsein war pragmatischer Natur und drehte sich entweder um möglichst effektiven Warenaustausch oder um die kriegerische Durchsetzung ihrer materiellen Bedürfnisse und ihrer Abenteuerlust. Ihre tolerante Grundhaltung zeigt sich unter anderem auch darin, dass sie Missionare durchaus in ihr Gebiet hineinließen und zu prüfen bereit waren, ob deren Götter effektiver waren als die eigenen. Und sie duldeten sie solange, wie diese nicht massiv an ihren weltanschaulichen Grundfesten rüttelten. Ein anderes Beispiel ist die Stellung der Frau. Die jüngsten historischen Forschungen belegen, dass den Frauen nicht nur Achtung und Wohlwollen entgegengebracht wurde, sondern dass sie weitreichende Entscheidungsbefugnisse in Haus und Hof inne hatten - ein Zustand der noch lange Zeit im zivilisierten Christentum undenkbar war. Auch wenn heute die skandinavischen Länder etwas von ihrer Toleranz und humanistischen Gesinnung eingebüßt haben, glaube ich, dass die ursprünglich offene, freiheitliche und zugleich für eigene Werte eintretende Grundhaltung von grosser Bedeutung für die weitere Entwicklung der westlichen Zivilisation ist - nicht nur angesichts der Globalisierung und der aus ihr resultierenden Völkerwanderung, sondern auch angesichts einer weltweit zunehmenden Erstarkung fundamentalistischer Bewegungen. In diesem Spannungsfeld brauchen wir wohl mehr Menschen,  die einerseits tolerant und offenherzig sind und andererseits für die Wahrung ihrer Würde eintreten. 

Lassen Sie uns noch einmal das Land Angeln als Schnittstelle von nördlicher und südlicher Kultur anschauen. Angeln ist ja auch bekannt durch die zahlreichen Kornkreise, die sich sonst in dieser Häufung nur noch in England finden. Wie sehen Sie dieses Phänomen? 

Auch dies ist eine komplexe und spannende Fragestellung. Ich hatte in den neunziger Jahren die Gelegenheit, etliche Kornkreise betreten zu können und war schwer beeindruckt -  sowohl von den diese Kunst bewirkenden Kräften als auch von den Energien, die diese Kunstwerke ausstrahlten. Ich versuche ja durch meine Kunst zur Natur und mit der Natur zu sprechen. Hier scheint aber das Umgekehrte vorzuliegen. Hier wird durch die Erde auf besondere Weise zu uns gesprochen. Und für mich liegt es in der Natur dieser “Sprache”, dass sich die Schönheit ihrer Kunst  und die Kraft ihres Ursprungs den Worten unserer Sprache entzieht. Insofern mag der Begriff “Phänomen”  in seiner Neutralität angemessen sein. Aus meiner Sicht stoßen wir Menschen hier an Grenzen. Und wo Grenzen sind, gehört für mich manchmal auch das Schweigen dazu ... 

Es wird ja heftig darüber gestritten, wer die Urheber dieser Kornkreise sind. Haben Sie eine Antwort? 

Nein. Auch diese Frage kann und möchte ich nicht beantworten. Sehen Sie, es gibt eine Unzahl von unterschiedlichen Theorien bis hin zu extraterrestrischen Einwirkungen. Und eine Menge Menschen haben sich damit befasst und intelligente Bücher geschrieben. Ich glaube, dass die Frage nach der Urheberschaft zu einem Nebenschauplatz führt. Vielleicht sollten wir uns dabei auch nicht so wichtig nehmen.                                                                                 

Kommen wir auf ihre Tätigkeit als geomantischer Künstler zu sprechen. Was ist das spezifische Ihrer Kunst? Was ist Ihr innerstes Anliegen? 

Oh - das ist eine schöne Frage. Ich hoffe, ich kann dafür die passenden Worte finden. Also: Grundlage meines Lebens ist die Natur. Sie nährt mich mit irdischen und gleichzeitig kosmischen Kräften. Ausdrucksform dieser Energien sind die Elemente mit all ihrer Kraft, Schönheit, Unberechenbarkeit und Magie. Wenn ich gestaltend arbeite, nutze ich als Werkmaterial im Wesentlichen die Elemente. Ich anerkenne damit mein Hineingestelltsein in eine größere Ordnung. Einerseits erlebe ich mich dabei angesichts der Urgewalt ebenso wie angesichts der Feinheit und Zartheit der Natur oftmals eher klein. Andererseits ist  die Möglichkeit, innerhalb der unglaublich vielschichtigen Welt der Natur selbst Hand anzulegen und Spuren zu hinterlassen, die aus der Zwiesprache mit den vorhandenen Kräften und Wesen erwachsen, sehr beglückend. Ich glaube tatsächlich, dass schöpferisches Tun einen Dialog zwischen Mensch und Natur zur gegenseitigen Inspiration,  Durchdringung und Belebung ermöglicht. Egal ob ich eine LandArt-Skulptur erschaffe, eine Steinsetzung vornehme, ein Labyrinth oder einen Bachlauf anlege, ob ich an der Planung eines Neubaus, einer Siedlung oder an einer Hausheilung beteiligt bin, die Kunst besteht immer darin, das Wesenhafte eines Ortes zu erkennen - mit dem Geist des Ortes und seinen vielschichtigen Mitbewohnern in Verbindung zu treten. Und dann gilt es, mich ebenso den Menschen zu nähern. Wenn ich auch deren individuellen Bedürfnisse, Sehnsüchte und Träume erfasst habe, beginnt meine Mittlerfunktion - nämlich  die als getrennt von einander erlebten Welten zu verknüpfen und erfahrbar zu machen. 

Das ist und bleibt ein fortlaufender Prozess - ein Streben nach  einer dynamischen Balance. Eine Balance, die immer wieder austariert werden will. Ein solcher Prozess kann durch meine Arbeit angeregt und begleitet werden. In diesem Sinne sind meine Kunstobjekte lebendige Katalysatoren. Sie dienen der Verbundenheit und dem Austausch zwischen Mensch und Natur. Mein Wunsch ist es, Räume zu schaffen, die inspirieren .... Räume, um innezuhalten ...  um Kraft zu schöpfen ... aber auch Räume, um zu tanzen   mit allen, die dazu gehören ... Räume, um das Leben zu feiern - so wie es unserer Natur entspricht ...

Frank Hubert Rahdes, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. 

* Interview aus der Schweizer Zeitschrift „ NOVALIS“ mit freundlicher Genehmigung der Novalis Verlags AG        



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Geomantisches Gutachten im Rahmen der Bauleitplanung der Gemeinde Munkbrarup für das Baugebiet BPL Nr. 9 „ Brennacker“:


Landschaftsbiographie

Um das geomantische Profil des zu begutachtenden Geländes als integrativen Bestandteil des umgebenden Landschafts-Tempels zu erfassen, ist es sinnvoll, kurz auf die Geschichte der Landschaft und ihrer Menschen einzugehen.

Die topografische Vielfalt der Gemeinde Munkbrarup ist Resultat der Formkräfte aus der letzten Eiszeit. Alle in Angeln vorkommenden Oberflächenstrukturen finden sich im Gemeindegebiet wieder. Neben den von Osten her angehäuften Grundmoränen erstreckt sich als Folge des Abschmelzens des Zungenbeckens der Flensburger Förde eine von Nordwesten nach Südosten verlaufende Seitenmoräne. Diese bildet nordwestlich Munkbrarups ein ausgeprägtes Landschaftsrelief. Im Südwesten dagegen weist die Landschaft deutliche Merkmale einer Endmoräne auf - mit entsprechender Aufschüttung lokaler Sanderflächen. Dies erklärt auch die sehr unterschiedliche und schnell wechselnde Bodenbeschaffenheit im Gemeindegebiet.

Ebenso als Folge des Abschmelzens - nämlich des Toteises im Munkbraruper Becken - entstand das Urstromtal der Munkbraruper Au  bzw. der Ruhnau. Interessanterweise führt diese Au Wasser, das einst als Eis von Nordosten kam, in entsprechend umgekehrter Richtung in die Flensburger Förde zurück.

Neben diesem Fließgewässer gibt es ( bzw. gab es ) im Dorfgebiet auch stehende Gewässer, wie z.B. den Dorfteich und einige Senken im Umfeld. Auch mehrere ehemalige Moorgebiete umschließen die Gemeinde.

Zusammenfassend lässt sich feststellen:

Wasser in seinen verschiedenen Aggregatzuständen, fließend oder stehend, war und ist formgebendes  Element im Landschafts-Tempel Munkrarup. Aus dem Wechselspiel zwischen Wasser und Erde entsteht eine besondere landschaftliche Vielgestaltigkeit, die sich auch in Flora und Fauna widerspiegelt und einen eigenen Reiz ausübt.

Das vielfältige geomantische Profil der Gemeinde Munkbrarup zeigt sich auch in der gut dokumentierten Siedlungsgeschichte.

Die vielen nördlich von Munkbrarup gefundenen Hünengräber zeugen von einer ausgeprägten Megalithkultur. Aber auch Grabhügel und Fundstücke aus dem Neolithikum sind in Munkbrarup belegt, ebenso wie Funde aus der Wikingerzeit.

Die 1180 n.Chr. gegründete Dorfkirche zeigt, dass auch die Kirchenbaumeister des Mittelalters über geomantische Kompetenzen verfügten. Wie fast alle Sakralbauten in Angeln, die vor dem 14. Jahrhundert entstanden, befindet sich auch die Kirche  „ St. Laurentius“ auf einem durch mehrere geomantische Linien (Leylines) gekennzeichneten Kraftpunkt.

Der Flurname „Brennacker“ ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Ackerfläche durch Brandrohdung entstanden ist.


Topografie „Brennacker“:

Das geplante Baugebiet „Brennacker“ besteht aus einer ca. 4 ha großen lehmbödigen Ackerfläche im Eigentum der Gemeinde Munkbrarup. Es befindet sich am südöstlichen Dorfrand und grenzt im Westen unmittelbar an das Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts erschlossene Wohnbaugebiet „Knudsteen“.

Die Fläche umfasst zwei bis zur Begutachtung noch landwirtschaftlich genutzte Schläge, die in ihrer Länge von ca. 280 m nach Nordnordwest ausgerichtet sind und zusammen eine Breite von 150 m aufweisen.

Im Südwesten erstreckt sich eine ca. 2800 qm große Streuobstwiese mit einem kleinem Teich, die als Ausgleichsfläche von Bebauung freigehalten ist.

Das gesamte Gelände ist von landestypischen Knicks umsäumt. Die beiden Ackerschläge sind bis zum nördlichen Drittel ebenfalls von einem Knick getrennt, der abrupt in der Fläche endet.

Nördlich und südlich des Gebietes verlaufen aus dem Dorf kommend in ostnordöstlicher Richtung Teerstraßen, die an der Ostseite des Geländes durch einen Weg verbunden sind.

Die das geplante Baugebiet also im Norden, Osten und Süden umlaufenden Kleinstraßen werden von vielen Einwohnern als Spazierwege genutzt.

Nach Osten und Süden öffnet sich die unbebaute Landschaft und dient als dörfliches Naherholungsgebiet. Ein Wanderweg führt in das südlich gelegene Waldstück „Süderholz“.

Die Oberflächenstruktur des „Brennackers“ wird im Gegensatz zum nördlich gelegenen Flurstück von einem wenig ausgeprägten Bodenrelief bestimmt. Nur kleine Bodenvertiefungen bzw. Erhöhungen durchziehen das insgesamt eben wirkende Gebiet. Allerdings fällt das Gelände vom höchsten Punkt im Osten zu einer am Westrand gelegenen Senke mit gut 3% erkennbar ab. Weniger deutlich ist das Gefälle nach Norden mit 1,5%.

Insgesamt wirkt das Gebiet durch die gewachsenen Strukturen (Knicks, Straßen, Fußwege) als in sich geschlossene Fläche, die vordergründig keine besonderen Auffälligkeiten (Kardinalpunkte) erkennen lässt.


Geomantische Strukturen:

1) Linien und Felder

An der Ostseite des mittleren Knicks durchzieht eine zu diesem parallel verlaufende vitalenergetische Linie in nördlicher Richtung das gesamte geplante Baugebiet. Diese Kraftlinie verläuft von Südsüdost kommend über Ulstrup und Glücksburg bis nach Sandwig an der Flensburger Förde. Sie speist sich aus einem Kreuzungspunkt in Süderholz und hat eine versorgende Funktion für den übergeordneten Landschafts-Tempel. Bildlich betrachtet leitet sie wie ein Atmungssystem vitale irdische Energie in die Landschaft nördlich von Munkbrarup - analog zum weiteren Verlauf der Munkbraruper Au.

Quer zur vitalenergetischen Linie durchlaufen direkt am südlichen Rand zwei parallele Leylines das Gelände. Sie bilden ein Kraftfeld in dessen westlichem Verlauf sich die Obststreuwiese befindet. Beide Leylines sind Bestandteil eines energetischen Netzwerkes, das von Skandinavien kommend ab Langballig über Ringsberg, Munkbrarup und Weesries in Richtung Flensburg verläuft. Leylines vernetzen die sakrale Energie in der Landschaft. Deshalb befinden sich sowohl die alten Kultstätten als auch die frühen Kirchenbauten sehr häufig auf diesen Kraftlinien. Dies gilt insbesondere für die St.Laurentius Kirche in Munkbrarup. 

2) Punkte

Wie aus dem Verlauf der Leylines ersichtlich kommt der Streuobstwiese eine besondere geomantische Bedeutung zu. An deren Südwestrand befindet sich in einer Senke, durch wucherndes Gestrüpp verdeckt, ein alter Teich. Dieser ist hydroenergetisch mit dem Munkbraruper Dorfteich verbunden.

An der Südwestseite des Teiches, wo die Böschung zur Rimmstraße hin ansteigt, befindet sich der Genius loci des umgebenden Landschafts-Tempels.

Der Begriff „Genius loci“ stammt aus dem Altertum und bedeutet wörtlich übersetzt „Geist des Ortes“. Ihm liegt die Vorstellung zugrunde, dass die energetische Essenz einer räumlichen Einheit - hier eines Teils der Landschaft - an einem bestimmten Ort zum Ausdruck gelangt. In diesem Sinne verkörpert der Genius loci auch das Wesenhafte der Narur.

Das besondere in diesem Fall ist, dass sich der Genius loci direkt auf einer Leyline befindet. Er offenbart seine Wirkung nicht als kardinaler Punkt in der Landschaft sonden erschließt sich, von Flora und Fauna - sowie verwaltungsrechtlich - geschützt, eher einer feinsinnigen Wahrnehmung. Grobstofflich betrachtet bietet der Genius loci alle Merkmale der spezifischen Vielfalt, die den Landschaftstempel Munkbrarup ausmacht.

Weiterhin auffallend ist, dass auf dem geplanten Baugebiet jedes Natur-Element energetisch vertreten ist. So befindet sich der Fokus für das Element Wasser in der Senke am Westrand zum Dorf hin. Hier an der tiefsten Stelle des Gesamtgeländes fließen drei Wasseradern von Osten kommend zusammen. Auch diese Senke hat eine hydroenergetische Verbindung, und zwar zum zugeschütteten Teich bei der Feuerwehr.

Gegenüber des Wasserplatzes am erhöhten Ostrand befindet sich der Fokus des Luftelements. Hier an der erhabensten Stelle des Baugebietes wirken selbst bei Windstille zirkulare Kräfte.

Weiter südlich an der Ecke zur Rimmstraße liegt zwischen den Leylines der Fokus des Elementes Feuer, dem das Flurstück seinen Namen verdankt.

Am Ende des nach Nordnordwest verlaufenden mittleren Knicks ist das Element Erde in besonderer Weise vertreten. Dieser Fokus liegt direkt auf der vitalenergetischen Linie und bildet das geomantische Zentrum des Baugebietes „Brennacker“.

An dieser Stelle besteht ein Zugang zu den elementaren Kräften der Erde. Hier gibt es auch ein symbolisches Tor zu den in der nordischen Mythologie als „Trolle“ und „Puks“ bildlich gewordenen feinstofflichen Erdenergien.

Als einziger geomantischer Punkt im nördlichen Drittel des Geländes erhebt sich als kleines Plateau im Nordosten ein archaischer Siedlungspunkt. Hier ist sinnbildlich das Gedächnis an die Vorfahren gespeichert, die durch ihr beharrliches Wirken die Grundlagen der heutigen Kultur in diesem Landesteil schufen.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass das geplante Baugebiet „Brennacker“ über ein ausgeprägtes geomantisches Profil verfügt. Dieses komplexe energetische System charakteriesiert das Gebiet in seiner Eigenständigkeit aber auch als integraler und wichtiger Bestandteil für den Landschafts-Tempel Munkbrarup.


Konzeptionelle Berücksichtigung der Untersuchungsergebnisse:

Die drei geomantischen Linien sollten generell von Bebauung bzw. Versiegelung freigehalten werden. Eingriffe durch Straßenquerungen sollten so behutsam wie möglich erfolgen. Zu befürworten ist dagegen die Nutzung im Rahmen einer fußwegigen Erschließung.

Der Genius loci und der Teich auf der Obststreuwiese sollten durch einfache pflegende Maßnahmen aufgewertet werden. Wichtig wäre es, diesen Ort sowohl konzeptionell in das geplante Baugebiet einzubinden, als auch für die restliche Dorfgemeinschaft zugänglich zu machen. Sinnvoll könnte eine organisch gestaltete Zuwegung vom „Brennacker“ im Norden und von der Rimmstraße im Süden sein.

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit durch eine gestaltende Akzentuierung diesen Platz in seiner Wirkung hervorzuheben. So könnte dessen feinstoffliche Aussage mit Hilfe eines Symbolzeichens, z.B. in einem vorhandenen Feldstein, bildhauerisch verankert werden.

Bezüglich der vier Elementepunkte ist es wünschenswert, dass sie weiterhin für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

Die Senke des Wasserfokus scheint als Baugrund ungeeignet. Da sich an dieser Stelle auch das Oberflächenwasser sammelt, ist es naheliegend, hier ein Feuchtbiotop anzulegen.

Der Luftfokus bietet die beste Aussicht über das Dorf. Angemessen wäre es hier Fahnenmasten aufzustellen oder eine Windharfe bzw. sonstige Windinstallationen zu realisieren.

Der Feuerpunkt könnte idealerweise als Grillplatz oder öffentliche Feuerstelle dienen - wo auch Kinder unter Anleitung den Umgang mit diesem Element erlernen.

Der Erdfokus stellt eine besondere gestalterische Herausforderung dar.

Als geomantisches Zentrum sollte dieser Fleck in jedem Fall für das Gemeinwesen, für Mensch und Natur nutzbar sein. Es wäre z.B. möglich, dass der Knick sich an seinem

Ende verzweigt und aus seinen Wällen ein Refugium entstehen lässt, in dem die Bewohner - allen voran die Kinder - das Element Erde handgreiflich erfahren können: Eine Art Sinnesspielplatz für Jung und Alt.

In Anlehnung an die Megalithkultur in der Gemeinde Munkbrarup könnte an dem archaischen Siedlungspunkt eine Steinsetzung erfolgen - als ein sichtbares Zeichen für die Würdigung der Vorfahren. In diesem Zusammenhang macht es Sinn, die bei der Erschließung „ auftauchenden“ Findlinge zur späteren Verwendung vor Ort zu lagern.


Zuwegung

Die allgemeine Zuwegung zum geplanten Baugebiet könnte aus geomantischer Sicht über das Heckloch im Nordwesten (Toft/Weg) erfolgen. Hier verläuft bereits ein gut frequentierter Fußweg. Im Übrigen steht genau an dieser Stelle die im gesamten Umfeld größte Solitäreiche - als ein markantes Landschaftsmerkmal mit Wächterfunktion.